Menschen kultivieren Pflanzen, seitdem sie sesshaft geworden sind. Nutzgärten gab es schon immer, jedoch die eigentliche europäische Gartenkunst nahm ihren Anfang im Barock und der Renaissance und hatte das Ziel, die Natur im Garten zu bezwingen. Gärten waren streng geometrisch und hinter hohen Mauern versteckt. Später entwickelte sich der offenere englische Landschaftsgarten mit etwas natürlicheren Formen. Für diese Art von Gärten brauchte es jedoch viel Platz, was nicht vielen Menschen vorbehalten war. Das Bürgertum legte kleinere Gärten an, die wir heute gerne als Bauerngärten bezeichnen. Kaufleute brachten schon früh exotische Pflanzen von ihren Reisen mit und pflanzten sie in den Gärten ihrer Villen. Viele dieser Pflanzen erfreuen sich auch heute noch sehr großer Beliebtheit.

Heutzutage hat die industrielle Landwirtschaft die Artenvielfalt stark reduziert. Zudem leben viele Menschen auf engem Raum in Ballungszentren. Aber sie brauchen Pflanzen! Das Leben in der Stadt ist für Pflanzen zwar beengt, aber es ist auch frei von Pestiziden und Insekten haben eine Chance. Auch auf kleinem Raum wachsen Pflanzen.

Es ist ganz egal, ob ein Garten klein oder groß ist. Ob ein Garten im Hinterhof oder ein einziger großer Baum mit einer majestätischen Krone. Es müssen auch nicht immer große Bäume sein, die einen schönen Garten ausmachen. Die Kunst liegt in der richtigen Kombination aller Elemente. Wir kommen immer wieder an Orte zurück, an denen unseren Großvätern dies schon gelungen ist: Harmonie

Ein alter Garten ist immer beseelt. Der seelenloseste Garten braucht nur zu verwildern, um sich zu beseelen. Reizvoll ist aber ein beseelter Garten, der von einem Gärtner gepflegt wird. Einen alten Garten hat nicht jeder, aber einfach kopieren kann man ihn auch nicht. Ein Garten muss auch heute mit der Zeit gehen und den Bedürfnissen der heutigen Generation gerecht werden. „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage,“ sagt Sonja die Gräfin Bernadotte,“ denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.